Theater für Grundschulen zur Prävention: "Mein Körper gehört mir"

Mein Körper gehört mir

Viele Mädchen und Jungen werden vor dem 16. Lebensjahr Opfer sexueller Übergriffe. Ein theaterpädagogisches Projekt soll Kindern helfen, ihre Grenzen kennenzulernen und mitzuteilen.

„Mein Körper gehört mir!“ lautet der Titel des präventiven Theaterprojektes gegen sexualisierte Gewalt an Kindern, das die theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück gGmbH (tpw) durchführt. Mittels kindgerechter, interaktiver Theaterszenen lernen Kinder der 3. und 4. Klassen, ein Ja/Nein-Gefühl zu entwickeln, welches ihnen hilft, einzuschätzen, ob sie sich in einer Situation gerade wohlfühlen. Dabei geht es nicht nur um sexuelle Übergriffe, auch andere Szenen aus dem Alltag werden thematisiert.

Das Projekt soll Kindern vermitteln, dass sie ein Recht darauf haben, „Nein“ zu sagen. Sich mit ihrem Nein-Gefühl anderen anzuvertrauen, ist ein weiterer wichtiger Schritt. Deshalb gehen die jungen Zuschauer*innen nicht nur mit ihren Eindrücken und Gefühlen nach Hause, sondern auch mit der „Nummer gegen Kummer“, unter der sie im Ernstfall Hilfe finden.

Zum Projekt gehören ein Fortbildungsworkshop für Lehrkräfte, organisiert vom FeM Mädchen*haus in Frankfurt, Besuche der theaterpädagogischen Werkstatt, die kurze Theaterstücke in den Klassen aufführt sowie Gespräche und Fragerunden mit den Schüler*innen.

FeM: "Prävention ist ausgesprochen wichtig"

„Präventionsarbeit mit Kindern ist ausgesprochen wichtig, wenn es um den Schutz vor sexualisierter Gewalt geht. Im Sinne `Wissen ist Macht´, können Kinder durch die präventive Arbeit verstehen, was ihnen passiert, wenn sie von sexualisierter Gewalt betroffen sind und sich einer Vertrauensperson mitteilen, um Hilfe zu erhalten", erläutert die Pädagogin Kathrin Pickel von FeM. „Prävention bedeutet nicht nur, sexualisierte Gewalt zu verhindern. Sondern auch, bereits betroffenen Kindern Wissen an die Hand zu geben, um sexualisierte Gewalt erkennen und einschätzen zu können. Wenn sie dann noch wissen, wo sie Hilfe bekommen können, kann zumindest manchmal verhindert werden, dass ein Kind über viele Jahre hinweg sexualisierter Gewalt ausgesetzt ist.“

Förder*innen: Stiftung der Frankfurter Sparkasse 1822, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen

Kooperationspartner*innen: Netzwerk gegen Gewalt Frankfurt, Staatliches Schulamt Stadt Frankfurt (Schulpsychologie), Fachberatungsstelle FeM Mädchen*haus gegen sexualisierte Gewalt.

Schulen: Niddaschule, August-Gräser-Schule, Friedrich-Lübbecke-Schule, Viktoria-Luise-Schule, Liebfrauenschule, August-Jaspert-Schule, Theobald-Ziegler-Schule,  Henri-Dunant-Schule, Berthold-Otto-Schule und die Römerstadtschule.

Pressebericht

Frankfurter Rundschau:
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurter-grundschulen-sexualisierte-gewalt-ansprechen-92393329.html

Foto: tpw theaterpädagogische werkstatt gGmbH

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